Oxfuzz und Browntone Hoochie-Mama – Pedalmania Teil 1

Gitarren-Effekte sind wir Kartoffelchips – man kann nicht nur Eins haben!

Obwohl ich meistens die Kombination E-Gitarre – Kabel – Verstärker bevorzuge, belohne ich mich manchmal mit dem Kauf eines Effekt-Pedals. Nach diesem langen Winter musste die Belohnung schon etwas größer ausfallen – ein Germanium Fuzz Pedal. Zuerst liebäugelte ich mit einem Analogman Sunface mit der traditionellen NKT 275 Transistor-Bestückung, aber die Beschaffung aus den USA erschien mir dann doch etwas zu aufwendig. Durch Zufall stieß ich auf das Oxfuzz das in Deutschland von Frank Post (neben einer Vielzahl anderer toller Effekte) vertrieben wird. Das Oxfuzz gibt es in verschiedenen Versionen sowohl mit Silizium- als auch alten Germanium-Transistoren vom Typ NKT 274 oder NKT 275 (diese sind für den Ton entscheidend, gibt es aber kaum noch). Vom Prinzip stellt das Oxfuzz eine mehr oder weniger optimierte Version des klassischen Arbiter Fuzz Faces dar. Frank hatte diverse Effekte aus dem Setup von Lance Lopez (beeindruckendes Rockpalast Concert aus 2009 – gibt es auf DVD) zu verkaufen. Kurzerhand erstand ich aus diesem Setup das Oxfuzz und noch ein Browntone Hoochee-Mama (Booster/Distortion) das in Europa relativ unbekannt ist.

Das Oxfuzz ist mit einem NKT274 Transistor ausgestattet was aus meiner Erinnerung heraus den Ton im Vergleich zu dem Analogman Sunface straffer/rockiger macht. Eine Warnung vorweg – ein Fuzz ist kein “Plug-Und-Play” Pedal mit dem man automatisch einen klassischen 60er-Jahre Jimi Hendrix/Cream-Tone erhält. Man braucht schon einen guten Röhrenverstärker, einiges an Übung und die Germanium-Transistoren sind darüber hinaus auch sehr Temperatur anfällig. Aber wenn alles stimmt kann die Zeitreise in die 60er Jahre beginnen. Ein gutes Fuzz reagiert auch sehr effektiv auf das Volumenpoti der Gitarre, so dass man die Verzerrung stufenlos so weit reduzieren kann bis man einen unverzerrten Ton erhält.

Was mich wirklich überrascht hat war das Hoochee-Mama Pedal. Ich hatte einen optimierten Ibanez Tubescreamer erwartet. Aber dieses Pedal hat einen sehr eigenständigen Ton irgendwo zwischen Booster und Distortion der sich wirklich nach einem übersteuerten Röhrenverstärker anhört – sollte man mal ausprobieren wenn sich die Gelegenheit ergibt.

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