Fender Jaguar 1964 – red over blond

Die Fender Jaguar wurde Mitte 1962 als Fender-Topmodell eingeführt. Sie erfreute sich Mitte der 60er-Jahre großer Beliebtheit im Rahmen der Surf-Musik. Kurz darauf verschwand sie in der Obskurität/Bedeutungslosigkeit bis sie in den 80er von einigen Alternativ-Rockgruppen und in den 90er Jahren im Grunge wieder verstärkt genutzt wurde (meist auf Grund des niedrigen Preises und als Kontrapunkt zum Rock-Establishment).

Die Hauptunterschiede einer Fender Jaguar zu den klassischen Fender-Modellen Stratocaster und Telecaster sind die folgenden:

  • kürzere Mensur (24″)
  • komplexere und unhandlichere Pickupschaltung die auf Grund der 1 Mega Ohm Potentiometer auch höhenreicher klingt
  • komplexe Vibrato-/Brückenkonstruktion die i.d.R. weniger Sustain bietet und bei dünnen Saiten zu Problemen mit verrutschenden Saiten führen kann

Ungeachtet dieser Rahmenbedingungen halte ich eine gute Fender Jaguar für eine tolle Vintage-Blues-Gitarre mit der man den alten Fender Sound und das Spielgefühl noch bezahlbar erleben kann.

Die Fender Jaguar in der Blues Musik

Otis Rush

Otis Rush mit Fender Jaguar

Otis Rush mit Fender Jaguar

Man verdrängt es leicht, aber auch Otis Rush hat eine weiße Fender Jaguar gespielt, zu sehen auf dem Cover der LP So Many Roads.

Jimmy Dawkins

jimm dawkins mit Fender Jaguar

Und auch Jimmy Dawkins benutzte eine Custom Color Fender Jaguar für seinen West Side Chicago Blues wie auf dem Cover seiner LP Fast Fingers zu sehen.


Das leitet über auf die Gitarre die ich heute vorstellen möchte, die ehemals einem Blues-Musiker mit dem Zusatz RED in seinem Namen gehörte, weshalb er wohl auch den verschlissenen originalen blonden Body kurzer Hand mit rotem Lack über sprühte (so soll es gewesen sein!). Die Gitarre verweilte eine Zeit lang in Belgien bis sie Ihre weitere Reise bis an die Ostsee antrat.

Vorab einige Fotos als Appetizer. In der nächste Folge werde ich die Gitarre dann im Detail vorstellen.